Über mein Hobby

Meerwasseraquaristik ist vermutlich eines der schönsten aber auch beklo….(böses Wort) Hobbies die man haben kann.

Für Außenstehende ist es vor allem nett anzusehen, erst wenn sie mal einen Blick in den Technikschrank werfen, merken sie, dass es doch etwas anderes ist als ein Süsswasseraquarium mit Außenfilter und Heizung.

Die "Lebensmittelkosten" sind ja noch halbwegs erträglich, da ein paar Fische ja nicht so viel futtern wie ein kaukasischer Schäferhund. Dafür muss man vor allem beim Strom Humor haben. Bei mir laufen z.B. tagsüber alleine ca. 600 Watt an Beleuchtung. Die LED Technik wird da vermutlich in ein paar Jahren für Entlastung der Haushaltskasse sorgen, aber bis dahin gehört das Hobby zum größten Stromverbraucher im Haus. Ich empfehle hier mal Verivox um sich einen günstigen Stromanbieter zu suchen….

Ansonsten fordert einen das Becken ständig. Da bekommen Doktorfische Pünktchen, da wachsen Glasrosen und dann hat man auf einmal kleine rote Würmer im Becken. Wasserwerte wollen gemessen und verstanden werden und da Steinkorallen nun mal aus Kalk bestehen, muss das auch irgendwie nachdosiert werden, wenn die so vor sich hinwachsen.

Trotzdem macht mir mein Hobby viel Spaß. Es hat sich inzwischen eine große Community gebildet, die sich in diversen Foren tummelt und bei denen man Rat erhält. Steinkorallenableger kann man da auch für ein paar Euro unter die Leute bringen und lernt dabei auch nette Menschen kennen.

Meine Lieblingsforen sind dabei das Riffaquaristikforum, das Meerwasserforum und das Fischekoppforum. Ab und an schau ich auch mal im GHL-Aquariencomputerforum oder bei den Zeolithjüngern vorbei. Ein Becken ist auch irgendwie wie eine Spielzeugeisenbahn. Ständig ist man am Verändern und Rumbasteln und wenn es denn mal fertig ist, kaufen sich viele oft ein noch größeres.

Ich habe etwa 2000 mit einem 240 Liter Becken angefangen. Das hatte einen Eheim Topffilter, eine T8 Röhrenbeleuchtung, einen Sander Außenabschäumer mit Membranpumpe und Lindenholzausströmer und einen Sera Nitratfilter der ab und an nach Schwefel stank und den ich nie richtig einstellen konnte. Damals hielt ich auch so tolle Tiere wie Korallenwelse, die zwar schön aussahen aber ab einer bestimmten Größe alles fraßen, was kleiner war als sie. Die hab ich dann zurückgebracht und bin froh, dass ich nicht eines dieser Haieier gekauft habe, die es in dem damaligen Geschäft gab.

Nach und nach wurde dann aufgerüstet. Der Nitratfilter flog raus, die Röhren wurden durch 2x 150 Watt HQI ersetzt und der Schäumer zunächst auf einen Injektor umgebaut und schließlich durch einen neuen Nadelradabschäumer (Aqua Medic Turboflotor 1000 multi) ersetzt.
Damals hielt ich Weichkorallen, Lederkorallen, Krusten- und Scheibenanemonen sowie eine Symbioseanemone mit Clownfischen. Bei einem Nitratwert von 50-60 war an die Haltung von Steinkorallen nicht zu denken.

2005 wurde das alte Becken dann abgebaut und im neuen Einfamilienhaus durch ein 504 Liter Becken ersetzt. Dieses Mal mit Ablaufschacht, richtigem Technikbecken und vernünftiger Technik. Den Aufbau von damals habe ich hier im Blog auch teilweise nachgepflegt.